Podium im Ludwig-Meyn-Gymnasium in Uetersen

Vorher Platz 1, nachher Platz 1, Grün ist hier stabil vorne.

Heute findet das Schulpodium im Uetersener Ludwig-Meyn-Gymnasium (LMG) statt. Die Schüler*innen-Vertretung (SV) hat dafür ein gegenüber normalen Podiumsdiskussionen etwas differenzierteres Format vorbereitet. Aus jeder Partei, für die aus Sicht der SV ein Einzug in den nächsten Bundestag möglich ist, sind zwei Vertreter*innen eingeladen.

Der Vormittag beginnt in der Aula mit einer Probeabstimmung, bei der alle Anwesenden die Möglichkeit haben, ihre Stimme per QR-Code abzugeben. Danach teilen sich die Diskussionsteilnehmer*innen auf mehrere Räume auf, in denen unterschiedliche politische Themen debattiert werden.

Ich habe das zweifelhafte Vergnügen, mit dem noAfD-Direktkandidaten in die gleichen Diskussionen zu gehen, erst in einem Panel zu Umweltschutz und Klima, dann in einem Panel zur Sozialen Gerechtigkeit. Während im ersten Panel die Behauptungen des noAfD-Mannes von faktencheckenden Schüler*innen in Echtzeit widerlegt werden, stellt sich beim zweiten Panel heraus, dass der noAfD-Mann das eigene Wahlprogramm nicht kennt und immer wieder behauptet, die Passagen, auf die ihn die Schüler*innen ansprechen, stünden da gar nicht drin.

Vorschläge zur Verbesserung der sozialen Gerechtigkeit nennt er eine „Neiddebatte“ und außerdem habe ihm niemand gesagt, dass er zu diesen Themen sprechfähig sein müsse. Bei aller Unwissenheit ist von Seiten der noAfD der Schuldige aber immer schnell gefunden, nämlich die anderen.

Wir Grüne beantworten die Herausforderungen unserer Zeit mit Nachhaltigkeit, Gerechtigkeit und Sicherheit. Nachhaltigkeit ist wichtig, damit wir unseren Planeten als lebenswerten Lebensraum erhalten. Gerechtigkeit zu stärken ist keine Neiddebatte, sondern die Grundvoraussetzung für eine funktionierende Gesellschaft, die für alle und in allen Lebensphasen gut funktioniert. Und Sicherheit bedeutet Schutz unserer Lebensweise durch Verteidigung unserer Demokratie gegen Angriffe von innen und von außen.

Auf die Herausforderungen unserer Zeit müssen wir Antworten finden anstatt Schuldige zu suchen und mit Nichtigkeiten von den echten Notwendigkeiten abzulenken.

Im Anschluss an die Panel gibt es in der Aula ein großes Podium mit mehreren Fragerunden. In diesem Podium wird an einer Stelle auf den Umgang mit Sprache und Narrativen eingegangen, vielleicht einer der wichtigsten Momente heute.

Danach wird erneut abgestimmt. An der zweiten Abstimmung nehmen etwas mehr Schüler*innen teil als in der ersten Runde.

Wir bleiben im Ergebnis in etwa gleich und verteidigen Platz 1, was mich freut. Ich habe den Eindruck, dass diejenigen, die für uns gestimmt haben, wussten warum Grün für sie die richtige Wahl ist, und dass sich der Eindruck im Laufe der Veranstaltung nicht verändert, sondern gefestigt hat.

Auf den weiteren Plätzen gibt es hingegen starke Veränderungen. FDP und CDU legen in der Gunst der Schüler*innen deutlich zu und landen auf Platz 2 und 3. Auch die SPD legt leicht zu, ist aber nach wie vor einstellig. Die Linke verliert ein Drittel, die AfD halbiert sich fast und der BSW, der ohnehin schwach gestartet war, landet auf dem letzten Platz.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Parteien der Mitte gestärkt aus dem direkten Austausch mit den Schüler*innen hervorgehen und die Parteien der Ränder im direkten Austausch ordentlich Federn gelassen haben. Ein Ergebnis das mich zuversichtlich stimmt.

Artikel kommentieren

Artikel kommentieren

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert. Mit der Nutzung dieses Formulars erklären Sie sich mit der Speicherung und Verarbeitung Ihrer Daten durch diese Website einverstanden. Weiteres entnehmen Sie bitte der Datenschutzerklärung.