Heute besuche ich die Grüne Fraktion in Rellingen, um mich vorzustellen und um Zustimmung zu meiner Bewerbung um die Wahlkreiskandidatur zu werben.
Kurz vor 19 Uhr treffe ich ein. Draußen ist es bereits stockduster und ein leichter Schneeregen hat eingesetzt, aber drinnen ist es freundlich und warm. Es steht Wasser bereit und in der Mitte vom Raum steht ein großer Korb mit Äpfeln.
Ich stelle mich vor, dann gibt es Raum für Fragen. Zwei Themen dominieren das Gespräch:
Zum einen sehen die Menschen in Rellingen den geplanten Ausbau der A23 auf sechs Spuren mit großer Sorge, weil ein weiterer Ausbau nochmal deutlich mehr Verkehr nach sich ziehen würde, was auch Gutachten bestätigen.
Ich selbst sehe den Aus- und Neubau von Straßen vor allem deshalb kritisch, weil ich die Bedrohungen durch die Erderwärmung sehr ernst nehme und ich deshalb große Vorbehalte habe gegen alles was den Ausstoß zusätzlicher Treibhausgase strukturell verstärkt.
Das andere dominierende Thema ist die Frage der Steuergerechtigkeit. Vermögen, sehr große Einkommen und auch große Erbschaften werden weniger stark besteuert als die Mittelschicht. Nach den Prinzipien „starke Schultern tragen großen Lasten“ und „Eigentum verpflichtet“ passt die aktuelle Steuerrealität nicht zum Anspruch an Gerechtigkeit, den wir alle haben sollten.
Das Gespräch verläuft anspruchsvoll, ich fühle mich durchaus herausgefordert. Zum Schluss werde ich freundlicherweise daran erinnert, dass ich nochmal auf den 30.11. hinweisen sollte, den Tag, an dem die Kreismitgliederversammlung über die Direktkandidatur entscheiden wird.
Das hatte ich tatsächlich auch vor, aber die Diskussion war so intensiv, dass es mir kurzfristig entfallen war. Und das zeigt auch, dass wir sind wie wir sein wollen: konstruktiv, hilfsbereit, und was die eine vergisst, daran denkt jemand anders und erinnert im richtigen Moment daran. Herzlichen Dank dafür!
Ich verabschiede mich nach einer guten halben Stunde, und ich wünsche den Rellingern noch eine erfolgreiche Sitzung. Für den Weg nehme ich mir noch einen leckeren Apfel mit.
Im Anschluss fahre ich noch zum Grünschnack nach Klein Offenseth-Sparrieshoop und lasse den Abend dort ausklingen.
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